Vom 03. bis zum 07. Juni 2024 sind zwei Klassen der Jahrgangstufen 9/10 der Siebengebirgsschule, einer Förderschule im Verbund LES aus Bonn Bad Godesberg, auf Klassenfahrt nach Berlin gefahren. Frieda Caron hat uns dabei mit 1.000€ finanziell unterstützt und damit erst die Fahrt ermöglicht.
Ziel der Fahrt war es zum einen, die Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf im Lernen an eine Großstadt heranzuführen. Die Jugendlichen haben viele Vorteile des urbanen Raumes wie den eng getakteten öffentlichen Nahverkehr wahrgenommen, aber auch negative Aspekte wie die ständige Lautstärke verbalisiert. Zum anderen war es insbesondere das Ziel der Fahrt, allen Schülerinnen und Schüler vor dem Entlassen aus der Schule die Bundeshauptstadt als das politische Zentrum unseres Staates zu zeigen.
Am ersten Tag haben wir eine Führung durch den Deutschen Bundestag erhalten und dabei den Reichstag als Ort der Demokratie vorgestellt bekommen. Nach einem Mittagsessen im Besucherrestaurant hat sich die ehemalige Kulturstaatsministerin Prof. Dr. Monika Grütters MdB Zeit für ein Gespräch mit unserer Gruppe genommen. Die Schülerinnen und Schüler haben sie in einem Ausschussraum des Bundestags zu allgemeinen Aufgaben einer Abgeordneten befragt und mit ihr mehr als eine Stunde lang über aktuelle politische Themen wie die Integration von Geflüchteten, das Erstarken der AfD und die Verschärfung der allgemeinen Debattenkultur diskutiert. Frau Grütters hat auf ihren Sozialen Netzwerken einen Beitrag zu dem Termin veröffentlicht, den wir diesem Bericht beigefügt haben.
An einem weiteren Tag hat der Bildungsreferent der Bundeskanzler Helmut Kohl Stiftung, Herr Haase, unsere Gruppe durch das Regierungsviertel geführt. Als langjähriger Gymnasiallehrer hat er die Jugendlichen über zwei Stunden an zentrale Orte der politischen Entscheidungen in Berlin geführt. Am Folgetag haben wir eine Führung durch
die Gedenkstätte Bernauer Straße erhalten. Die Jugendlichen waren dabei besonders an den Schicksalen der Menschen, die bei einem Fluchtversuch ihr Leben verloren haben, interessiert. Immer wieder äußerten einzelne Schülerinnen und Schüler, dass sie es spannend finden, die im Geschichts- und Politikunterricht besprochenen Orte nun in Realität gesehen zu haben.
Über diese geplanten Führungen hinaus haben wir im Verlauf der Woche weitere geschichtsträchtige Orte besucht. Die empfundene Enge zwischen den Stelen des Holocaust-Mahnmals haben die Schülerinnen und Schüler als bedrückend beschrieben. Die Neugestaltung des Tempelhofer Feldes, auf dem wir den Sonnenuntergang angeschaut haben, wurde von den Teilnehmenden als Freiraum in dieser großen Stadt empfunden. Die Kunstwerke auf der East Side Gallery haben die Jugendlichen fotografiert und in Kleingruppen besprochen.
Alle diese Eindrücke haben wir in das Projekt „Ich steh auf – Schulen für Demokratie und Vielfalt“ einfließen lassen. Unsere Schule hat an diesem Projekttag, der in die Woche unserer Klassenfahrt fiel, teilgenommen. Als Abschlussklassen konnten wir dabei unsere Eindrücke von „Demokratie hautnah“ aus Berlin einfließen lassen.
Wir bedanken uns herzlich für Ihre finanzielle Unterstützung!